Sozialverhalten bei Wildfangnachzuchten

von | Verhalten, Schlossmaus®

Das Verhalten von Wildfangnachzuchten (Abk.: WFNZ) ist dem der wilden Artgenossen sehr ähnlich, was sie für viele  Züchter interessant macht.

Die Gruppe legt durch eine Rangordnung ein Alphapaar fest, welches als einziges Nachwuchs bekommt. Alle weiteren Gruppenmitglieder haben sich diesem unterzuordnen. Es gehört zum normalen Alltag einer Rennmaus, den Stand in der Gruppe zu kennen und einzuhalten. Tut sie dies nicht, wird sie mit deutlicher Körpersprache in die Schranken gewiesen. Rangordnungskämpfe sehen für Laien von  außen erst einmal brutal aus, werden aber in der Regel ohne Verletzungen ausgetragen. Lediglich wenn die Rangordnung endgültig angefochten wird, kommt es zum Verstoß des Gruppenmitglieds.

Gegenseitiges Kuscheln, Wärmen und Putzen stärkt das Sozialverhalten innerhalb der Gruppe.

Die rangniedrigen Tiere liegen auf dem Haufen außen und schützen die innen liegenden Leittiere. 

Meine Wildfangnachzuchten fressen selten vor Ort. Sie mögen es nicht, auf offenem Gelände zu fressen, und ziehen sich lieber in einen schützenden Raum, wie z.B. ein Haus, zurück.

Die älteren Jungtiere tragen einen Teil des Futters in eine Futterkammer, um für schlechte Zeiten vorzusorgen.

Meine Wildfangnachzuchten fressen selten vor Ort. Sie mögen es nicht auf offenem Gelände zu fressen und ziehen sich lieber in einen schützenden Raum,wie z.B. einem Haus zurück.

Die älteren Jungtiere tragen einen Teil des Futter in eine Futterkammer, um für schlechte Zeiten vor zu sorgen.

Annäherung – „Wer bist du?“

Wenn Rennmäuse aufeinander zukommen, wird als erstes überprüft, ob sie die Maus gegenüber kennen.

Dafür kommen zur Begrüßung die Schnauzen aufeinander zu.

Sollte dadurch noch nicht alles geklärt sein, schnüffeln sie am Genitalbereich der jeweiligen anderen Maus. Möglicherweise laufen sie dabei auch im Kreis.

Fellpflege

Putzen stärkt die Bindung und das Vertrauen, kann aber auch als Rangordnungsverhalten genutzt werden. Teilweise sieht man ihnen am ganzen Körper an, wie sehr sie die gemeinsame Fellpflege genießen.

Rangordnungsverhalten

Auf den ersten Blick sieht es ruppig aus, aber es ist normales Sozialverhalten.

Das Männchen hat sein Weibchen sehr innig geputzt, da diese gerade den aktuellen Wurf säugt. Dabei kam ein älteres Jungtier und wollte ebenfalls geputzt werden. Da ihm dies nicht zustand, wurde dem Jungtier deutlich  gezeigt, dass es seine Grenzen überschritten hat.

Jungtieraufzucht

Die Aufzucht von Jungtieren beschäftigt die gesamte Gruppe. Jeder trägt seinen Teil bei.

Das Vatertier und die älteren Gruppenmitglieder kümmern sich während der gesamten Aufzuchtszeit rührend um das Weibchen. Wenn das Vatertier das Nest verlässt, kommen schnell andere Familienmitglieder, um das Weibchen zu unterstützen. Sie wird regelmäßig geputzt und es wird ihr Futter gebracht. Auch die Nestpflege übernehmen Familienmitglieder.

Während ich beobachte, kommen Familienmitglieder, die sich schützend vor das Muttertier und die Jungtiere stellen. Gehe ich dann immer noch nicht weg, bedecken sie sie mit einer dünnen Schicht Einstreu, damit ich nicht weiter zugucken kann.

Auf dem letzten Bild putzt ein Jungtier des vorherigen Wurfes die Babys, während Mama still liegt und die Babys säugt.

Quellenangaben

  • © Schlossmaus® – Die gezeigten Bilder und Texte wurden von mir erstellt. 
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