Grundlegendes
Mendel
Mendel ist der Gründer der Vererbungslehre. Er arbeitete im Kloster unter anderem mit Erbsen und fand heraus, das sich gewisse Eigenschaften vererben und berechnen lassen.
Begriffserklärung
Phänotyp = sichtbares Erscheinungsbild
Genotyp = genetisch getragenes Erscheinungsbild
Reinerbig = Beide Allele tragen dasselbe Gen
Mischerbig = Beide Allele tragen ein unterschiedliches Gen
dominant = ein Gen, das immer im Erscheinungsbild sichtar ist
rezessiv = ein Gen, das nicht zwangsläufig im Erscheinungsbild sichtbar ist
erste Regel
erste Regel
Uniformitätsregel
Diese Regel gilt nur dann, wenn zwei Elternteile (Parentalgeneration – Abkürzung „P“) miteinander verpaart werden, die sich in einem Merkmal unterscheiden und in diesem auch reinerbig (homozygot) sind. Die Nachkommen der ersten Generation (erste Filialgeneration „F1“) dieser Elternteile sind dann auf das bezogene Merkmal gleich. Das bedeutet auch, dass das Erscheinungsbild und das Erbbild dieser Generation mischerbig (heterozygot) ist.
Jetzt gibt es drei Möglichkeiten, wie sich die Merkmale ausprägen.
1
dominant – rezessiv
Eine reinerbig dominante rote Blüte und eine reinerbig rezessive weiße Blüte werden gekreuzt. Die F1-Generation bekommt dadurch ein dominantes rotes Allel und ein rezessives weißes Allel von den Eltern vererbt. Sie blüht rot, weil rot dominant ist und sichtbar wird. Das rezessive weiße Allel wird nicht sichtbar, da es vom dominanten Rot verdeckt wird.
2
intermediär
Eine rote Blüte und eine weiße Blüte werden gekreuzt. Beim intermediären Erbvorgang haben die Nachkommen eine Mischform der Elternteile. Die F1-Generation ist dadurch rosafarben.
3
kodominant
Beim kodominanten Erbgang bilden die Nachkommen die Merkmale der Elternteile getrennt voneinander aus.
Zweite Regel
Zweite Regel
Spaltungsregel
Diese Regel gilt nur dann, wenn zwei Lebewesen gekreuzt werden, die ein gleiches mischerbiges Erbbild haben, also die beide gleichermaßen heterozygot sind.
Beispiel: zwei Pflanzen, deren Erbanlagen für die Blütenfarbe „weiß“ und „rot“ sind. Das könnte z. B. die F1-Generation des Beispiels der eben genannten Unifomitätsregel sein.
Die Nachkommen dieser Generation werden deshalb die zweite Filialgeneration (F2) genannt. Diese Nachkommen sind nicht mehr uniform, sondern spalten sich in das Erbbild (Genotyp) und das Erscheinungsbild (Phänotyp) auf.
Auch hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten.
1
dominant – rezessiv
Die Eltern sind mischerbig und es ist eine dominant-rezessive Vererbung. Dadurch ist ein Nachkomme reinerbig dominant und zeigt sich in Rot, zwei Individuen tragen auch rezessive Merkmale, zeigen sich aber trotzdem rot und einer zeigt die reinerbig rezessiven Merkmale in Weiß.
Also entsteht insgesamt ein Verhältnis beim Erscheinungsbild (Phänotyp) von 3:1 und beim Erbbild (Genotyp) 1:2:1.
2
intermediär
Wenn es intermediäre Vererbung ist, sind die Nachkommen einmal reinerbig dominant und zeigen sich in Rot, zweimal sind die Nachkommen rosa, weil sie mischerbig sind und einmal zeigt sich das reinerbig Rezessive in Weiß.
Somit ist beim Genotyp wie auch beim Phänotyp das Verhältnis 1:2:1.
erste Regel
Dritte Regel
Unabhängigkeitsregel
Bei dieser Regel geht es um das Erbverhalten zweier Merkmale. Diese beiden Merkmale werden unabhängig voneinander vererbt, daher auch der Name dieser Regel.
Hinweis: Diese Regel kann nur funktionieren, wenn die Gene, die für diese Merkmale verantwortlich sind, auf verschiedenen Chromosomen sitzen oder wenn die Merkmale so weit auseinanderliegen, dass sie bei einem Crossing-Over vererbt werden können.
1
Erbsenfarbe und Form
Eine reinerbig dominante rote Blüte und eine reinerbig rezessive weiße Blüte werden gekreuzt. Die F1-Generation bekommt dadurch ein dominantes rotes Allel und ein rezessives weißes Allel von den Eltern vererbt. Sie blüht rot, weil rot dominant ist und sichtbar wird. Das rezessive weiße Allel wird nicht sichtbar, da es vom dominanten Rot verdeckt wird.
2
Fellfarbe und Fellform
Eine reinerbig dominante Fellfarbe und eine reinerbig rezessive Fellfarbe werden gekreuzt. Die F1-Generation bekommt dadurch ein dominantes braunes Allel und ein rezessives schwarzes Allel von den Eltern vererbt. Das Fell ist braun, weil braun dominant ist und sichtbar wird. Das rezessive schwarze Allel wird nicht sichtbar, da es vom dominanten Braun verdeckt wird.
Quellenangaben
- Buch: Genetik von Katharina Munk
- https://de.wikipedia.org/wiki/Mendelsche_Regeln
- Bilder: Schlossmaus, Tinka Joselin Müller