Natürlicher Lebensraum

von | Allgemein, Die Rennmaus

Landschaft

Der natürliche Lebensraum ist sehr weit gestreckt, sodass die Landschaft zwischen felsigem, sandigen und bewachsenen Untergrund variieren kann.

Klima

Um den Temperaturen im Sommer von +50 °C und im Winter von -40 °C standzuhalten, passen sie ihre aktiven Zeiten an, sodass sie in den heißen Wetterperioden hauptsächlich nachtaktiv, während der kalten Wintermonate hauptsächlich tagaktiv sind und bei moderaten Temperaturen zur Dämmerung aktiv werden. Dabei kann häufig beobachtet werden, dass sie polyphasisch schlafen, also einen konstanten Wechsel zwischen aktiven und inaktiven Stunden haben.

Verbreitungsgebiet

Vom Norden und Nordosten Chinas über die Mandschurei, die Ränder der Wüste Gobi, die sandigen Steppen und Halbwüsten sowie die Graslandschaften der Mongolei bis in den Süden Sibiriens.

Territorium und Höhlen

Je nach Bodenbeschaffenheit legen mongolische Rennmäuse auf einer Fläche von ca. 20 m x 20 m (400 m²) mehrere Bauten an, die bis zu 1,70 m in die Tiefe gehen können, um sich vor den extremen Wetterbedingungen zu schützen. 

Beim zentralen Bau verläuft das Wegenetz horizontal über eine Länge von 6 m bis 8 m. Es gibt 5 – 10 Ausgänge, die schräg oder horizontal zur Oberfläche verlaufen. Die Gänge sind etwa 4 cm im Durchmesser.

Im Zentrum der umfangreichen Gangsysteme liegen Nisträume und Vorratskammern.

Das Nest ist zwischen 15 cm x 13 cm und 40 cm x 20 cm groß und mit Vegetation aus der Umgebung gepolstert.

Die Vorratskammern sind 30 cm bis 75 cm lang und 15 cm bis 20 cm hoch und von September bis April mit Sämereien gut gefüllt, damit die Mäuse über den Winter kommen.

Im Umkreis von 10 m bis 20 m werden weitere Bauten angelegt mit einer Länge von 2 m bis 4 m und bis zu 3 Ausgängen. Diese Bauten schützen vor Fressfeinden und extremen Temperaturen. Manchmal wohnen abgewanderte Familienmitglieder „nebenan“.

Familien-Struktur

In der freien Wildbahn leben mongolische Rennmäuse im Familienverband, der aus einem monogamen Elternpaar besteht, welches den sich nicht fortpflanzenden Nachwuchs seiner eigenen Würfe duldet. Der Nachwuchs hilft dabei, die jüngsten Welpen aufzuziehen, und wandert ab bzw. wird vertrieben, sobald er geschlechtsreif wird oder sich gegen die Eltern auflehnt und die Rangordnung anzweifelt. Familienverbände können bis ca. 20 Tiere umfassen.

Es kann vorkommen, dass sich das sonst monogam lebende Weibchen auch mit einem Männchen aus der Nachbarschaft paart. Man vermutet, dass dies zur genetischen Variabilität beitragen soll.

Ökosystem

Fressfeinde wie Füchse, Steppenfüchse, Iltisse, Tigeriltisse, Eulen, Wiesel, Wölfe und Schäferhunde dezimieren den Bestand so stark, dass die Lebenserwartung wilder mongolischer Rennmäuse in der freien Wildbahn nur ca. ein Jahr, max. zwei Jahre beträgt. Deshalb haben sie eine hohe Nachkommenrate, um die nächste Generation zu sichern.

Als Beutetiere wollen Rennmäuse instinktiv Schutz suchen. Es sichert ihr Überleben.  Deshalb fühlen sie sich wohl, wenn sie wissen, wo sie in Sicherheit sind.

Abwanderung der Nachkommen sichert das Überleben anderer. So ist es ein ausgeglichenes Ökosystem.

Dieses Verhalten teilen sich unsere Heimtiere immer noch mit den Wildtieren. Die haben eine hohe Nachkommensrate und wandern regelmäßig ab oder werden vertrieben. Entsprechend kann es passieren, dass eine bisher harmonische Gruppe entscheidet, sich von einem Familienmitglied  zu trennen. Es liegt in ihrer Natur. Da müssen wir Menschen etwas Abstand vom menschlichen Sozialverhalten nehmen, was ganz andere Voraussetzungen hat.

Quellenangaben

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